Barrierefrei planen: So bauen Sie eine ebenerdige Dusche richtig (mit Gefälle & Abdichtung)

Barrierefrei planen: So bauen Sie eine ebenerdige Dusche richtig (mit Gefälle & Abdichtung)

Wann ist eine Duschkabine abgewohnt? Wann erneuern & austauschen? Du liest Barrierefrei planen: So bauen Sie eine ebenerdige Dusche richtig (mit Gefälle & Abdichtung) 9 Minuten

Die ebenerdige Dusche ist der Inbegriff des modernen, eleganten Badezimmers. Sie schafft Weite, wirkt wie eine nahtlose Verlängerung des Raumes und ist zudem maximal praktisch: barrierefrei für jeden Lebensabschnitt und leicht zu reinigen. Was viele jedoch unterschätzen, ist die Präzision, die beim Einbau einer ebenerdigen Dusche erforderlich ist. Zwei scheinbar unsichtbare Details entscheiden über Erfolg oder teuren Misserfolg: das Gefälle und die Abdichtung. Fehler hier führen unweigerlich zu Wasserschäden, Schimmelbildung und kostspieligen Sanierungen. Dieser Artikel macht Sie zum Experten. Wir führen Sie tief in die Materie und erklären Ihnen, worauf es bei Gefälle und Abdichtung nach deutscher Norm ankommt, damit Ihr Traum von der ebenerdigen Dusche nicht zum Albtraum wird.

Was ist eine ebenerdige Dusche? Definition und Vorteile

Eine ebenerdige Dusche, auch bodengleiche oder schwellenlose Dusche genannt, verzichtet komplett auf eine klassische Duschwanne oder eine hohe Schwelle. Der Bodenbelag des Duschbereichs liegt auf gleicher Höhe wie der restliche Badezimmerboden, lediglich ein kaum sichtbares Gefälle leitet das Wasser zum Ablauf. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Barrierefreiheit: Ideal für Familien mit Kindern, Menschen mit Geheinschränkungen und für ein altersgerechtes Wohnen.

  • Zeitloses Design: Schafft klare Linien und eine großzügige, ruhige Optik.

  • Wertsteigerung: Eine fachgerecht ausgeführte ebenerdige Dusche erhöht den Wert Ihrer Immobilie erheblich.

  • Einfache Reinigung: Ohne störende Kanten und Ecken ist die Reinigung schneller und gründlicher erledigt.

Die Planung: Vor dem Einbau der ebenerdigen Dusche

Bevor es an den Einbau der ebenerdigen Dusche geht, ist eine detaillierte Planung unerlässlich. Dabei sind folgende Punkte zu klären:

  • Bestandsaufnahme (Altbau vs. Neubau): Im Neubau sind die Freiheitsgrade am größten, da der Bodenaufbau von Beginn an geplant werden kann. Beim Nachrüsten einer ebenerdigen Dusche im Altbau muss der vorhandene Aufbau (Estrich, Höhe) genau analysiert werden. Oft muss der Boden in der Duschfläche abgesenkt werden, um Platz für Gefälle und Ablauf zu schaffen.

  • Raumgröße und Grundriss: Die Größe und Form des Duschbereichs beeinflussen die Wahl des Abflusses maßgeblich.

  • Die Wahl des Abflusses: Dies ist eine zentrale Design- und Funktionsentscheidung.

    • Punktablauf (Eckablauf): Der Klassiker. Das Wasser wird an einer Stelle, meist in einer Ecke, gesammelt. Er erfordert ein konisch (trichterförmig) oder vier-seitig angelegtes Gefälle.

    • Linearablauf (Duschrinne): Modern und sehr beliebt. Eine lange, schmale Rinne, die oft als gestalterisches Element genutzt wird. Sie erfordert ein einseitiges Gefälle zur Rinne hin, was die Planung und Ausführung oft vereinfacht. Die Rinne kann direkt sichtbar oder unter den Fliesen verdeckt eingebaut werden.

Das Herzstück: Die fachgerechte Abdichtung (Abdichtung nach DIN 18534)

Die Abdichtung ist die wichtigste Komponente Ihrer ebenerdigen Dusche. Sie ist der Schutzwall, der Ihr Mauerwerk und die Baukonstruktion vor Feuchtigkeit schützt. In Deutschland ist hierfür die DIN 18534 ("Abdichtung von Innenräumen") der verbindliche Maßstab für Fachhandwerker.

Warum die Abdichtung so wichtig ist

Ohne eine fachgerechte Abdichtung dringt Wasser unweigerlich in den Untergrund ein. Die Folgen sind durchfeuchtete Wände, Schimmelbildung hinter den Fliesen und massive Bauschäden, deren Behebung den kompletten Rückbau der Dusche erfordert.

Arten der Abdichtungssysteme

Man unterscheidet zwei gängige Systeme, die beide den Anforderungen der DIN 18534 entsprechen können:

  1. Flüssigabdichtung: Eine flüssige, meist auf Kunststoff basierende Beschichtung, die mit Rolle oder Pinsel aufgetragen wird.

    • Vorteile: Sie ist nahtlos und kann auch komplexe Geometrien und Anschlüsse (Wand-Boden-Übergänge, Durchführungen) perfekt umschließen. Ideal für individuell geformte Duschbereiche.

    • Nachteile: Die Verarbeitung ist sensibel. Schichtdicke und Trocknungszeiten müssen exakt eingehalten werden. Oft muss ein Armierungsgewebe in Eckbereichen mit eingearbeitet werden, um Risse zu verhindern.

  2. Dichtungsbahnen (Bahnenabdichtung): Vorkonfektionierte Bahnen aus Materialien wie PVC, FPO oder Bitumen.

    • Vorteile: Hohe mechanische Stabilität und eine von der Verarbeitung unabhängige, konstante Schichtdicke. Sehr sichere Lösung.

    • Nachteile: Die Nähte und Stöße müssen fachmännisch verschweißt oder verklebt werden, um eine lückenlose Ebene zu schaffen. Dies erfordert Erfahrung und das richtige Werkzeug.

Der Dichtungstrichter (Abdichtungsebene)

Ein zentrales Konzept ist der sogenannte Dichtungstrichter. Die Abdichtung muss nicht nur den Boden, sondern auch die Wände umfassen. Sie wird dabei immer lückenlos und oben offen – wie ein aufgestellter Teller – ausgeführt. Die Abdichtungsebene muss mindestens 10 cm über das fertige Duschbodenniveau hochgeführt werden. Im Bereich des Ablaufs wird die Abdichtung speziell mit einer Ablaufdichtung oder einem Dichtungsflansch so angeschlossen, dass ein wasserdichter Trichter entsteht, der das Wasser zielsicher in den Ablauf leitet.

Das Gefälle: Der unsichtbare Held einer trockenen Dusche

Das Gefälle ist die unsichtbare Kraft, die das Wasser dorthin lenkt, wo es hingehört: in den Ablauf. Ohne ein ausreichendes Gefälle bilden sich lästige Pfützen, das Wasser trocknet nur langsam und Kalk- und Seifenreste setzen sich fest.

Warum das Gefälle entscheidend ist

Ein perfektes Gefälle gewährleistet, dass jedes Wassertröpfchen nach der Dusche restlos und zügig abfließt. Dies ist nicht nur ein Komfortmerkmal, sondern beugt auch der Verschmutzung und einer übermäßigen Belastung der Abdichtung und Fugen vor.

Wie viel Gefälle ist nötig

Die Fachregel gibt ein Gefälle von 1,5% bis 2,0% vor. Konkret bedeutet das: Auf einer Strecke von 1 Meter muss der Höhenunterschied zwischen Anfang und Ende 1,5 bis 2 cm betragen. Ein geringeres Gefälle führt zu Pfützen, ein stärkeres kann als störend empfunden werden und die Standsicherheit bei nassen Füßen beeinträchtigen.

Wie wird das Gefälle hergestellt?

Es gibt zwei primäre Methoden, um das notwendige Gefälle zu realisieren:

  • Gefälle im Estrich (Gefällestrich): Die professionellste und dauerhafteste Lösung. Der Estrich wird bereits mit dem entsprechenden Gefälle eingebracht. Dies erfordert viel Erfahrung und wird meist im Neubau oder bei Komplettsanierungen umgesetzt.

  • Gefälle-Trägerplatten: Eine praktikable und sehr genaue Lösung, besonders für den Heimwerker und beim Nachrüsten einer ebenerdigen Dusche. Diese vorgefertigten Platten aus wasserbeständigen Materialien (z.B. Zement- oder Gipsfaserplatten) haben das benötigte Gefälle bereits integriert. Sie werden auf den ebenen Untergrund geklebt und geschraubt und bilden sofort die fertige Gefällebene.

Zur Kontrolle sollten Sie während der Arbeiten immer wieder eine lange Wasserwaage oder, für maximale Genauigkeit, eine Laserwasserwaage verwenden.

Schritt-für-Schritt Anleitung: Der Einbau einer ebenerdigen Dusche

Hier die entscheidenden Schritte für den fachgerechten Einbau Ihrer ebenerdigen Dusche:

  1. Untergrund vorbereiten: Der Boden muss sauber, fest, tragfähig und frei von Rissen sein. Lockere Stellen oder Staub beeinträchtigen die Haftung der nachfolgenden Schichten.

  2. Ablauf positionieren und anschließen: Der Ablauf wird nach Herstellerangabe fest installiert und an das Abwassersystem angeschlossen. Die Höhe muss so gewählt werden, dass später die Gefällebene und die Fliesen darauf aufbauen können.

  3. Gefälle herstellen: Je nach gewählter Methode wird nun der Gefällestrich eingebracht oder die Gefälle-Trägerplatten verlegt. Überprüfen Sie das Gefälle penibel in alle notwendigen Richtungen (bei einem Punktablauf also konisch zu allen Seiten).

  4. Abdichtung fachgerecht aufbringen:

    • Bei Flüssigabdichtung: Grundierung auftragen. Anschließend die Flüssigfolie in mehreren Kreuzgängen und in der vom Hersteller vorgegebenen Schichtdicke (oft 2 mm) auftragen. Armierungsgewebe in alle Innen- und Außenecken einarbeiten. Wichtig: Einarbeitungs- und Trocknungszeiten strikt einhalten!

    • Bei Dichtungsbahnen: Die Bahnen werden nach Plan zugeschnitten und mit speziellem Kleber oder Schweißgerät lückenlos und dicht mit dem Untergrund sowie untereinander verbunden. Der Anschluss an den Ablauf erfolgt über einen speziellen Dichtungsflansch.

  5. Dichtheitsprobe (Fluttest) durchführen!: Dies ist der kritischste Qualitätscheck. Verschließen Sie den Ablauf mit einem Stopfen. Füllen Sie die gesamte Duschfläche bis zur Höhe der hochgeführten Abdichtungsebene mit Wasser. Markieren Sie den Wasserstand. Nach 24 bis 48 Stunden muss der Wasserstand unverändert sein. Sinkt er, liegt ein Leck vor, das VOR dem Fliesen behoben werden muss.

  6. Fliesen verlegen: Nach bestandenem Fluttest können die Fliesen verlegt werden. Verwenden Sie einen flexiblen Fliesenkleber, der die leichten Bewegungen im Baukörper ausgleichen kann.

  7. Verfugen: Zum Schluss werden die Fugen mit einem hochwertigen, wasserbeständigen und pilzhemmenden Fugenmaterial (z.B. Epoxidharzfuge) verschlossen. Zementäre Fugen sind weniger empfehlenswert, da sie Wasser aufsaugen können.

Besonderheit: Die ebenerdige Dusche nachrüsten im Altbau

Das Nachrüsten einer ebenerdigen Dusche in einem bestehenden Badezimmer stellt eine besondere Herausforderung dar. Das Hauptproblem ist der Höhenaufbau. Oft ist der vorhandene Estrich nicht hoch genug, um abgesenkt zu werden. Lösungsansätze sind:

  • Aufbauen des übrigen Badezimmerbodens: Der Boden außerhalb der Dusche wird mit einer Ausgleichsschicht erhöht, um den Höhenunterschied für den Duschbereich zu schaffen.

  • Nutzung von flachen Systemlösungen: Spezielle, sehr flache Ablaufkörper und Gefällesysteme minimieren den benötigten Höhenaufbau.

  • Trockenbausysteme: Komplettsysteme, die auf einer Trägerplatte mit integriertem Gefälle und Ablauf bestehen, sind ideal für die Altbaumodernisierung.

Bei unklaren Gegebenheiten im Altbau ist der Rat eines erfahrenen Sanitärfachmanns immer zu empfehlen.

Schlussfolgerung: Sorgfalt planen, lange Freude haben

Eine ebenerdige Dusche ist eine wunderbare Bereicherung für jedes Badezimmer. Der Schlüssel zum dauerhaften Vergnügen liegt in der akribischen Planung und Ausführung der beiden fundamentalen Elemente: des Gefälles und der Abdichtung. Wenn Sie diese Details verstehen und entweder selbst mit höchster Präzision umsetzen oder Ihren Handwerker damit überprüfen können, steht einer langlebigen, schönen und funktionalen Dusche nichts mehr im Wege. Investieren Sie in Wissen und Qualität – Ihre ebenerdige Dusche wird es Ihnen danken.

Ihr Traum von der perfekten Dusche – Wir machen ihn wahr

Die Theorie ist klar, doch die Praxis kann herausfordernd sein. Die richtigen Materialien, die präzise Planung des Gefälles und die absolut wasserdichte Abdichtung sind eine komplexe Aufgabe.

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